Im Dezember wurde groß verkündet das vulnerable Gruppen mit einem hohen Risiko für schwere und tödliche Verläufe kostenfreie FFP2 Masken in den Apotheken erhalten und dann im neuen Jahr noch mal Gutscheine für weitere FFP2 Masken zum vergünstigten Preis (2 Euro für 6 Masken). Ich freute mich als Risikogruppe mit zwei Autoimmun Krankheiten (Rheuma und Morbus Crohn) darüber. Schließlich wurde ich zu diesem Zeitpunkt auch durch meine Vorerkrankungen fürs Impfen in die Gruppe 3 zugeordnet.

Wie die Rheumaliga noch am 31.01.2021 schrieb: Als dritte Gruppe mit erhöhter Priorität werden Personen über 60 Jahre sowie Personen mit Vorerkrankungen geimpft, bei denen das Risiko für einen schweren oder gar tödlichen Verlauf der Infektion erhöht ist. Dazu zählen Betroffene von Adipositas (Body-Mass-Index über 30), Personen mit chronischen Nieren- oder Lebererkrankungen, Immundefizienz und HIV-Infektion, Diabetes mellitus, Personen mit verschiedenen Herzerkrankungen, Schlaganfallpatienten, Betroffene von Krebserkrankungen, COPD oder Asthma. Auch Betroffene von Autoimmunerkrankungen und rheumatischen Erkrankungen sind in dieser Gruppe mit aufgeführt. Darüber hinaus sollen in dieser Gruppe Mitarbeiter von staatlichen Einrichtungen, Personal der kritischen Infrastruktur sowie medizinisches Personal ohne erhöhtes Ansteckungsrisiko, Personal aus dem Lebensmitteleinzelhandel, Lehrer und Menschen in prekären Wohn- und Arbeitssituationen geimpft werden. Quelle: www.Rheuma-liga.de

Während meine Coupons auf sich warten ließen las man immer wieder von Menschen die ohne eine Vorerkrankung Masken Gutscheine bekommen hatten, sogar kleine Kinder waren unter den Empfängern. Meiner Meinung nach lag das ganze auch an dem das Ärzte gerne mal Krankheiten abrechnen die gar nicht vorliegen (da habe ich als Chronisch Kranke schon diverse Erfahrungen gemacht). Ich nehme an, Ärzte bekommen für die Erstellung von Diagnosen bestimmte Pauschalen.

Als ich am 15. Februar immer noch keine Gutscheine erhalten habe fragte ich mal bei meiner Krankenkasse nach. Die Auskunft der AOK Mitarbeiterin ließ mich erzürnen, sie bestätigte mir zwar das ich mit meinen Vorerkrankungen durchaus zur Risikogruppe gehöre aber der Versand der Coupons bereits abgeschlossen sei und ich halt aus irgendwelchen Gründen nicht dabei war. Auf die Frage ob sie mir die Gutscheine noch nachschicken kann verneinte sie und versuchte mich damit zu beruhigen das viele aus den Risikogruppen ebenfalls keine Masken Coupons erhalten haben. Das war jetzt für mich nicht unbedingt ein Trost. Ihr Vorschlag war dann das ich mich doch mal an meine Gemeinde wenden solle weil die ja die Masken für bedürftige ausgeben, ich soll dann sagen das ich bei der anderen Aktion nicht berücksichtigt wurde. Die Masken für bedürftige werden aber nur an Menschen ausgegeben die Harz 4 bekommen, da bin ich also gar nicht dabei. Ich fragte dann wo ich mich denn darüber beschweren kann und sie teilte mir mit das ich dies im Bundesgesundheitsministerium tun könne.

Gesagt getan, ich rief also im Bundesgesundheitsministerium in Berlin an und bat um Nachlieferung der Scheine. Die Antwort die ich dort bekam schockierte mich, die Dame am anderen Ende der Leitung teilte mir mit das ich nicht zur Risikogruppe gehöre wenn es um die Maskengutscheine gehe. Fürs Impfen schon, aber eben nicht für die Gutscheine. Ich habe wie gesagt zwei Autoimmunerkrankungen, heißt mein Immunsystem arbeitet gegen meinen Körper und ist somit Dauer geschwächt. Ebenfalls erhalten viele Rheumapatienten immunsupprimierende Medikamente die das Immunsystem zusätzlich schwächen. Sie stimmte mir zu das ich beim Impfen vorgezogen werde wegen meinen Vorerkrankungen weil ich zur Risikogruppe gehöre. Als ich ihr dann sagte das dies alles keinen Sinn mache und hier mit zweierlei Maß gemessen wird legte sie mir einfach auf. Gut, ich hätte an ihrer Stelle auch nicht mehr gewusst was ich da entgegnen soll. Im Endeffekt müssen hier auch die kleinen Mitarbeiter im Büro die Wut ausbaden die die Politik mit ihren unerfüllten Versprechungen erzeugt.

Laut Bundesgesundheitsministerium sind Personen aus folgenden Gruppen berechtigt Gutscheine für vergünstigte FFP 2 Masken zu erhalten:

  • Personen die das 60. Lebensjahr vollendet haben
  • Chronisch obstruktive Lungenerkrankung oder Asthma
  • Chronische Herzinsuffizienz
  • Chronische Niereninsuffizienz Stadium ≥ 4
  • Demenz oder Schlaganfall
  • Diabetes mellitus Typ 2
  • aktive, fortschreitende oder metastasierte Krebserkrankung oder stattfindende Chemo- oder Radiotherapie, welche die Immunabwehr beeinträchtigen kann
  • Trisomie 21
  • Risikoschwangerschaft

Quelle: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/C/Coronavirus/Verordnungen/SchutzmaskenVO_RefE.PDF

Ebenfalls kostenlose FFP2 Masken erhalten Hartz-IV Empfänger, Quelle Tagesschau.de https://www.tagesschau.de/inland/ffp2-masken-beduerftige-101.html

Ich hätte mir hier klarere Aussagen seitens der Politik gewünscht, die Aussage das die Risikogruppen kostenlose Masken bzw. Coupons für vergünstigte Masken bekommen ist schlicht und ergreifend falsch gewesen. Meine Vermutung ist ja das diese Aussage getroffen wurde ohne vorher drüber nach zu denken wie viele Menschen überhaupt zur Risikogruppe gehören oder das durch die Zusendung von Menschen die gar nicht zu den gefährdeten Gruppen gehören das Budget vorab aufgebraucht wurde und somit Menschen wie ich einfach ausgenommen wurden.

Nun würde mich interessieren was du für Erfahrungen mit der Verteilung der Maskengutscheine gemacht hast. Teile mir das doch bitte in den Kommentaren mit.